Selbstständig als Fotograf
Mein Alltag als Fotografin
(*Enthält Unbezahlte Werbung Von Dienstleistern/Unternehmen/Künstlern/Models Etc.)
Der Alltag eines Selbstständigen kann sich grundlegend von dem Alltag eines Angestellten unterscheiden und doch gibt es auch viele Überschneidungen.
Muss man in der Selbstständigkeit als Fotograf rund um die Uhr arbeiten? Sind Fotografen einfach nur sehr verwöhnt und haben ohne Ende Freizeit, knipsen hier und da und sitzen eventuell mal kurz am Rechner, um dann die Fotos an ihre Kunden zu schicken?
In meinem Blog Beitrag werde ich aus meinem Alltag als Fotografin erzählen und die ein oder andere Wahrheit bestätigen oder auch wiederlegen 😉
Tagesrythmus
An Tagen, an denen keine Foto-Shootings stattfinden
Zeitplan
10:00 Aufstehen, Ein Glas Wasser trinken
10:30 Sport
11:00 Emails
12:00 Schreibtisch aufräumen
12:30 Social Media
16:00 Bild-Bearbeitung, Video-Schnitt, Mein Buch, Posts auf Social Media, neue Outfits basteln, Foto-Aktionen planen, Website aktualisieren
Zw. 18-19:00 Mittag Essen
02:00 schlafen gehen
Ein normaler „Büro“-Tag
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich bin eine absolute Nachteule und daher stehe ich meistens erst gegen 10 Uhr auf. Ich schlafe im Grunde genauso lange wie jeder andere, nur dass ich immer erst gegen 2 bis 4 Uhr morgens im Bett bin.
Anfangs fiel es mir sehr schwer, einen festen Rythmus einzubauen. Zwar war ich von der Büro-Arbeit den Ryhtmus gewöhnt, aber es ist etwas anderes, wenn man sein eigener Chef ist, keine festen Bürozeiten hat und auch noch von zu Hause aus arbeitet.
Seit einigen Jahren beginne ich meinen Tag mit ca.20 Minuten Sport, entweder Yoga, Pilates, Cardio oder HIIT.
Ich war damals der absolute Sportmuffel, aber irgendwann fing ich mit Yoga an und merkte einfach, wie gut es dem Körper tut, wenn er zwischen dem ganzen Büro-Alltag auch mal etwas gefordert wird. Für mich ist daher der Sport nicht nur ein Hobby, sondern eine notwendige Routine vor der Arbeit, damit ich möglichst fit bleibe und auch motivierter in den Tag starte.
Ab etwa 11 Uhr geht es ans Lesen und beantworten der Emails.
Das dauert je nachdem auch schon mal länger, nicht jede Email ist in 5 Minuten beantwortet.
Nachmittags verbringe ich mehrere Stunden auf Social Media, überwiegend Facebook & Instagram. Ich lese eure Antworten, Kommentare und Fragen, ich bin in mehreren Gruppen aktiv, ich schreibe auch mit Designern, Models und Kunden, treffe weitere Absprachen oder plane kommende Fotoshootings. Social Media ist mein Haupt-Marketing-Plattform. Daher ist es wichtig, nicht nur regelmäßig zu posten, sondern auch aktiv zu interagieren.
Ich liebe es Kostüme zu entwerfen zu basteln und zu nähen.
Erst gegen 16:00 geht es an die Bildbearbeitung – hier verbringe ich die meiste Zeit und versuche auch immer ein Minimum an 2-3 Fotos zu bearbeiten. Manchmal ist es viel mehr, manchmal sind es auch nur 1-2 Fotos. Kreativität lässt sich nicht erzwingen und wenn ich merke, dass es überhaupt nicht funktioniert, mache ich bewusst etwas anderes.
Aktuell schneide ich zB. an einem Video-Projekt.
Auch an meinem Buch arbeite ich noch immer. Nebenbei plane ich Foto-Aktionen und neue Outfits. Andere Aktivitäten versuche ich zwischen die Bild-Bearbeitung zu schieben, damit ich mehr Abwechslung habe.
Wenn ich damit durch bin ist es meistens schon nach 2 Uhr morgens.
Wenn ich meine Sets aufbaue werden meistens auch direkt eine Detail-Aufnahmen davon gemacht, wie auch hier von meinem Hexen Set 😀
An Foto-Shooting Tagen
8/9:00 aufstehen
9:00 Studio aufräumen, Outfits vorbereiten, Makeup rauslegen
10/11:00 Kunde kommt
12:00 Fotoshooting
14:00 Small-Talk mit Kunden
16:00 Mittag Essen
17:00 Foto-Auswahl vom heutigen Shooting und Video-Schnitt der Behind the Scenes Aufnahmen
19:30 Social Media, Posting, Austausch etc
Bis ca. 02:00 Foto-Bearbeitung etc
Behind the Scenes von einer Geisha inspirierten Foto-Aktion
An Shooting Tagen entfällt der mittlere Teil. In der Regel beginnen Fotoshootings gegen 10/11 Uhr bei mir, dh ich stehe eher auf und bereite Outfits und Makeup vor.
Da ich mir immer so viel Zeit für Shootings nehme wie nötig, verabschiede ich meine Kunden oft erst gegen 16/17 Uhr.
Nach dem Shooting sortiere ich die Fotos und erstelle möglichst noch am selben Tag die Foto-Auswahl, die meine Kunden noch am Abend erhalten.
Danach bearbeite ich Fotos oder nehme mir auch tatsächlich mal eine kleine Auszeit, schreibe mit Freunden oder spiele am Rechner oder an der Switch.
Selbstständige haben keine Freizeit!
Nach dem letzten Absatz sollte klar sein, dass das so natürlich nicht stimmt.
Aber alles was ich im Alltag mache, ist auch weitestgehend arbeitsbezogen.
Ich liebe meinen Job, die Fotografie und das ganze Fantasy Universum und so beschäftige ich mich zu jeder Zeit mit etwas, was im Weitesten damit zu tun hat.
Wenn ich Fantasy Bücher und Filme konsumiere, bereichere ich mich an Ideen und Inspirationen. Wenn ich draußen unterwegs bin, halte ich immer die Augen nach einer neuen Location offen, auf Reisen nehme ich euch auf Instagram mit und mache Fotos.
Ich filme meinen Alltag und poste täglich Storys auf Instagram. Das alles ist auch meine Arbeit, aber ich nehme es nicht als Arbeit wahr, denn das was ich mache, liebe ich und es macht mir Spaß.
Komplett abschalten – das geht hingegen nur sehr schwer. Die Gedanken kreisen immer um den Job.
Das ich meine gesamte Zeit darin investiere ist für mich nicht schlimm. Ich vermisse nichts und beschwere mich nicht über meine Arbeitszeiten. Wenn mir die Selbstständigkeit keinen Spaß machen würde, sehe es anders aus.
Daher sollte vor allem eins immer da sein: Die Freude an dem, was wir tun. Dann spielt es fast keine Rolle mehr, wie viel Zeit wir pro Tag darin investieren ?
„Du hast viel mehr Freizeit als ich, und kannst jederzeit Feierabend machen oder in den Urlaub fliegen!“
Mehr Freizeit – das dem nicht so ist, sollte dir ja bereits klar sein.
Aber ja, einer der größten Vorteile ist es, dass ich selber bestimmen kann, wann ich Feierabend mache und in den Urlaub fliege. Niemand kann mir das vorgeben, außer mir selber. Das ist für mich definitiv der größte Luxus der Selbstständigkeit und ganz ehrlich, das möchte ich auch nicht mehr missen!
ABER – wann immer ich Feierabend mache oder in den Urlaub fliege heißt es auch – in der Zeit verdiene ich kein Geld.
Im Angestellten Verhältnis ist der Urlaub in der Regel vergütet, bei Selbstständigen nicht. Wenn man sich komplett ausklinkt und 2 Wochen nicht mal auf Emails reagiert kann es sogar passieren, dass man große Aufträge in der Zukunft verpasst, weil man nicht innerhalb weniger Tage reagiert hat.
Jeder kann selbstständig sein!
Nein! Obwohl ich der Meinung bin, dass es jeder versuchen sollte, der es wirklich will.
Es gibt einfach den Typ Mensch, der nicht dafür geeignet ist. Das hat nichts mit Unfähigkeit in dem Bereich zu tun, sondern damit, dass nicht jeder für sich selber seinen Alltag organisieren kann.
Zudem gibt es noch die intrinsische Motivation. Das ist der innere Anreiz, der durch die Tätigkeit selber motiviert ist und nicht durch Erreichen des Ergebnis.
Du musst dich ganz ehrlich fragen: Wieso fotografiere ich? Wenn der größte Anreiz Geld ist, liegt zwar eine extrinsische Motivation vor, aber nicht unbedingt eine intrinsische. Wenn du nur fotografierst, weil du damit Geld verdienen kannst, handelt es sich nicht um deinen Traum-Job. Denn bei einer intrinsischen Motivation bleibst du auch dran, wenn es kein Geld oder eine sonstige Belohnung gibt.
Wenn du eher der Typ bist, der gerne Vorgaben bekommt, feste Arbeitszeiten und Aufgaben hat, dann wird die Selbstständigkeit nicht das richtige für dich sein. Man kann sich bis zu einem gewissen Grad entwickeln und anpassen, aber es gibt auch einfach Menschen, die in der Selbstständigkeit unglücklich werden.
Wenn du es wirklich willst – dann probiere es trotzdem! Ob du selbstständig sein kannst, weißt du erst, wenn du es probiert hast ?
Niemand anderes kann und sollte das für dich entscheiden!
Was ist wichtig, wenn man Selbstständig ist?
- Selbst-Organisation
- Zeitmanagement
- Routinen
- feste Arbeitszeiten können hilfreich sein, je nach Art des Jobs aber nicht immer umsetzbar (va bei kreativen Tätigkeiten mit Dienstleistung)
- ein aufgeräumter Arbeitsplatz (glaubt mir, nichts ist schlimmer als Chaos, in dem nichts wieder findet)
- intrinische Motivation – mache ich den Job, weil mir die Tätigkeit an sich Spaß macht, oder weil es eine Belohnung gibt? (Geld, Glückliche Freunde/Kunden etc).
Stehst du gerade am Anfang deiner Selbstständigkeit und möchtest mehr zum Thema Marketing lernen?
Dann buche ein Coaching bei mir, entweder stundenweise oder als Ganz-Tags Coaching. Wir besprechen vorab per Email deinen genauen Schwerpunkt, welche Themen besonders wichtig für dich und deinen Job sind. Buche dein Coaching bei mir im Shop oder schicke mir vorab eine Email an hello@natalialefay.com.
Bist du auch Selbstständig? Wenn ja, was genau machst du und wie nimmst du deinen Alltag als Selbstständiger wahr?
Schreib es in die Kommentare – ein Austausch zu dem Thema ist für viele Menschen spannend 🙂
Das Titelbild stammt von Haay Photography :)
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