Das perfekte Shooting umsetzen – Konzepte planen
(*enthält unbezahlte Werbung und Links zu Models/Dienstleistern/Firmen etc.)
Wenn man mit der Fotografie anfängt stellen sich einem viele Fragen. Natürlich sollte man sich zuerst darauf konzentrieren seine eigene Kamera richtig zu verstehen. Doch irgendwann will man sich weiter entwickeln, denn knipsen kann jeder, echte Fotos und Gefühle einfangen ist eine ganz andere Herausforderung.
Wie kann ich einzigartige Momente einfangen, wie das perfekte Foto schießen? Ist Talent angeboren? Sind andere Künstler besser als ich?
Ist Kreativität angeboren?
Ich kann euch beruhigen – auch wenn manche Menschen Details von Anfang an bewusster wahrnehmen, so kann man mit der Zeit alles erlernen, auch Kreativität.
Kreativität bedeutet nichts anderes als eine Ansammlung vieler Ideen. Diese Ideen können aus dem Nichts kommen, oder wenn wir unsere Lieblingsmelodie hören, oder einen spannenden Film sehen, beim Lesen eines besonderen Buches…
Ohne Ideen können wir nichts erschaffen. Und Ideen kann man auch gezielt finden, indem man ein Konzept ausarbeitet.
Ich bin mit einer sehr großen Prise Kreativität zur Welt gekommen. Eigentlich gibt es kaum Zeiten in meinem Leben, in denen ich nicht kreativ war – ABER auch ich habe manchmal Tiefphasen, fühle mich festgefahren und möchte etwas Neues erschaffen und über mich hinauswachsen.
Tipps für mehr Kreativität
Zuerst sollten wir uns klar machen was uns bewegt. Wer sich oft und viele Werke anderer Künstler anschaut, sollte diese Werke mal genauer betrachten. Gibt es etwas, was sich in all diesen Werken wiederholt? Gibt es ein übergeordnetes Thema, welches uns besonders anspricht? Welche Gefühle rufen diese Werke in uns hervor?
Schreibt euch alles auf ein Blatt Papier auf und nehmt euch dafür Zeit.
Wenn ihr die Liste fertig habt und euch diese erneut anschaut könnt ihr in einem kurzen Brainstorming weitere Begriffe aufschreiben, die euch spontan in den Sinn kommen.
Beispielsweise wiederholen sich in allen Werken folgende Punkte: Ein weibliches Model, Verträumt, Romantik, warme & helle Farben, Natur
Was fällt euch dazu noch ein?
– Lange Haare, Kleider, fließende Stoffe, Sinnlichkeit, Verletzlichkeit, Leben, Licht, Hoffnung
Die Liste könnt ihr gerne weiterführen.
Jetzt habt ihr schon ausreichend Begriffe sammeln können und könnt daraus euer erstes Konzept entwickeln.
Die Grundidee wäre dann also zB eine Frau, mit langen Haaren, gekleidet in einem hellen Kleid, wandert in einer wunderschönen Landschaft umher…
Doch noch fehlt dem Ganzen etwas…Tiefe!
Überlegt euch was ihr damit aussagen wollt – geht es darum die Romantik darzustellen? Wenn ja, wofür genau? Oder möchtet ihr etwas ganz anderes aussagen? Über die Vergänglichkeit und die Schönheit des Lebens?
Jeder von uns empfindet anders, daher werden eure Ideen sehr unterschiedlich ausfallen – und das ist gut so. Aber überlegt wirklich für euch selber, was euch persönlich wichtig ist, und welche Emotionen ihr mit dem Foto einfangen wollt.
Schreibt einige Gefühle auf: Melancholie, Sehnsucht, Hoffnung, Lebensfreude
Das Konzept entwickeln
Daraus könnt ihr nun einen kleine Geschichte schreiben.
Eine junge Frau, weiß gekleidet, vielleicht eine Art Fabelwesen, eine Nymphe oder Fee? Wandert in der Natur umher, ihr Blick ist etwas trüb, aber gleichzeitig sieht sie auch glücklich und erfüllt aus, und sie hat für uns ein Geschenk dabei, eine Kette, als Zeichen des Lebens, der Wertschätzung dafür, dass wir alle die Chance bekommen haben aus dem Leben etwas besonderes zu machen…
Ihr werdet merken, sobald ihr das drumherum aufgeschrieben hat, wird es euch viel einfacher fallen das Fotoshooting zu planen.
Denn wenn ihr eine Story und das drum herum habt, wisst ihr auch, was für ein Model ihr braucht und auch die Wahl der Location wird klar sein. Gerade wenn man mit anderen Menschen zusammen arbeitet ist die Erstellung eines Konzeptes überaus hilfreich.
Wenn ihr ein Model und Visagistin anschreibt könnt ihr euer Konzept sofort mitschicken. Portrait-Fotos sind immer eine Team-Arbeit, bindet die anderen Beteiligten mit ein, informiert sie über eure Ideen und Wünsche.
Zusammenfassung:
- Sich bewusst machen, was uns bewegt und begeistert
- Die Werke anderer Künstler studieren
- Was sind die Gemeinsamkeiten bei diesen Arbeiten der anderen Künstler?
- Notiert euch die Gemeinsamkeiten
- Macht daraus eure eigene Idee!
- Macht ein Brainstorming
- Verbindet alle Wörter und notiert euch die Gefühle und Emotionen, die ihr hervorrufen wollt oder selber dabei empfindet
- Schreibt eine kleine Geschichte – die Länge bestimmt ihr.
- Erstellt das restliche Konzept:
- Was für ein Model passt zur Idee?
- Welches Makeup?
- Welches Outfit?
- Location?
- Bindet euer Team ein – stellt das Konzept allein Beteiligten vor
2 Comments
Michel
Liebe Natalia
Zufällig stiess ich auf deine Seite auf der Suche nach Infos bezüglich ideen für Shootings aber auch um nach und nach meine eigene Fotografie vorantreiben zu können. Deine Seite ist eine wahre bereicherung um mir bewusst zu werden wie ich was angehen sollte…den Ich habe immer nur einzelne Teile entweder die location, das model meist noch aus dem freundeskreis doch an dem arbeite ich, oder ansatzweise ein Bild im Kopf…
gerne darfst du meine Bilder betrachten und auch deine Persönliche meinung dazu äussern
auf FB heartbeatphotography oder uf insta unterem #heartbeat92photography
Vanessa
Liebe Natalia,
Ich finde, diesen Post sollten sich viele zu Herzen nehmen und mal versuchen, so ein Shooting zu planen! Ich bin gerade in der Ausbildung zur Fotografin und wir werden natürlich auch zu solch einer Arbeitsweise angehalten. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wirklich hilfreich ist! Denn so kann man das Model besser anweisen und es weiß genau, was es machen soll, welche Emotionen es rüberbringen soll und so entstehen am Ende wirklich gute Bilder.
Also alles in allem ein toller, hilfreicher Beitrag von dir! 🙂