Die besten Foto-Tricks und Foto Life-Hacks
wie man mit wenig Aufwand ungewöhnliche & einzigartige Aufnahmen kreiert

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Wie kann man ohne großen Aufwand ungewöhnliche und einzigartige Fotos erstellen?
In diesem Blog Beitrag teile ich einige meiner liebsten Foto Lifehacks mit euch. Vielleicht kennt ihr auch schon den ein oder anderen oder
habt sogar eigene Tricks, die ihr regelmäßig anwendet? Schreibt es mir gerne in die Kommentare 🙂
Es ist immer toll sich mit anderen Künstlern und Fotografen auszutauschen 😀

1. Doppelbelichtungen

Heutzutage fotografieren die meisten Fotografen mit digitalen Spiegelreflexkameras. Die neueren Modelle haben eine besondere Funktion, die sogenannte Doppelbelichtung. Falls ihr sowas nicht haben solltet gehe ich auch darauf ein wie ihr den Effekt einfach digital nachstellt 🙂

Bei meiner Canon Kamera findet sich die Einstellung im Menü unter „Mehrfachbelichtung“. Dort kann ich auch einstellen wie viele Belichtungen übereinander gelegt werden können.

Doppelbelichtung mit 2 Auslösungen. Model: Eli von Elvasyster

Wenn ihr „2“ auswählt wird die Kamera die nächsten zwei Fotos die ihr macht automatisch übereinander legen, das kann je nach Kamera ein paar Sekunden dauern.
Damit könnt ihr sehr ungewöhnliche und einzigartige Aufnahme kreieren. Seid kreativ und positioniert zB euer Model um. Auf dem ersten Foto schaut sie gerade aus, auf dem zweiten dreht sie sich seitlich.
Oder ihr schnappt euch für ein Foto ein Model und auf der zweiten Aufnahme fotografiert ihr eine Wolkenlandschaft oder einen anderen hellen oder dunklen Hintergrund.

Doppelbelichtung, Selbstporträt. Makeup: Nancy Wenz

Doppelbelichtung digital nachstellen

Wenn eure Kamera keine Doppelbelichtungen erstellen kann dann lässt sich der Effekt auch sehr einfach digital nachstellen. Setzt eure Kamera am besten auf ein Stativ und macht wie gehabt zwei Fotoaufnahmen. Wenn ihr in Photoshop beide Fotos übereinander legt, dann stellt die obere Ebene auf negativ multiplizieren. Jetzt habt ihr den selben Effekt, seid jetzt aber noch etwas freier in der Gestaltung, da ihr zB auch ganz gezielt den Hintergrund ausmaskieren könnt oder andere Ebenenmodi ausprobieren könnt.

Doppelbelichtung digital erzeugt. Die Hintergrund Ebene ist die Hand, das zweite Foto auf „negativ multiplizieren“ stellen.

Doppelbelichtung in Kamera. Bei Canon im Menü „Mehrfachbelichtung“ wählen.

2. Coole Bokeh Effekte erzeugen

Objektiv-Form auf der Pappe abpausen und ausschneiden.

Ihr kennt es sicher schon von anderen Fotos – diese typischen Fotos mit der ungewöhnlichen Bokeh Form.
Dieser Effekt ist unglaublich einfach nachzustellen und alles was ihr dafür braucht ihr etwas Pappe und Tesafilm.
Legt euer Objektiv auf die Pappe und zeichnet den Kreis nach. Schneidet das Pappstück aus. In die Pappstück Form könnt ihr nun eine einfache Form wie ein Herz, Rechteck oder Stern ausschneiden. Die Form sollte möglichst klein ausgeschnitten werden.

Lochblende mit Ahorn Blatt und Stern-Form. Die Lichterketten habe ich genutzt um diese hinter dem Model zu positionieren.

Befestigt dann das Pappstück oder auch Lochblende mit Tesaband an euer Objektiv. Positioniert euer Model vor einer Lichterkette oder draußen vor hellen Elementen (wie zB in einem Wald, durch welchen die Sonne durch die Blätter scheint). Stellt eine möglichst große Blende, zB F 1.8 oder 2.8. ein. Die Bokehs nehmen nun die ausgeschnittene Form an.

Ahorn Form

Stern Form

3. Durch andere Objekte fotografieren

Eine andere Möglichkeit für kreative Aufnahmen ist es durch andere Objekte durchzufotografieren.

Blatt-Lochblende 😉 Model: Eli von Elvasyster

Durchs Blatt fotografiert – erzeugt schöne warme herbstliche Farb-Ränder auf dem Foto. Model: Eli von Elvasyster

Das kann alles mögliche sein, zB:

• Stoffe
• Blätter
• Joghurtbecher
• Lametta

Wichtig ist es nur, dass euer Objekt mit etwas Abstand zum Objektiv gehalten wird, damit genügend Licht auch auf das Objekt fällt. Wenn ihr zB ein Blatt direkt am Objektiv haltet werden die Ränder lediglich schwart werden.

In der Mitte: Joghurtbecher. Ergebnis seht ihr rechts davon. Unten links Ergebnis mit Lametta. Models: Lumenti und Sally

Den durchsichtigen Joghurtbecher habe ich mal im Supermarkt gekauft und zweck entfremdet. Haltet diesen auch vor das Objektiv und leuchtet es zusätzlich von der Seite mit einer Taschenlampe an. Da das klare Plastik leicht spiegelt könnt ihr sogar coole Spiegeleffekte in Kamera erzeugen. Probiert es einfach mal aus und schnappt euch einen Gegenstand der nicht zu dunkel ist und das Licht reflektiert und haltet ihn seitlich oder vor das Objektiv.

Joghurtbecher vor dem Objektiv halten und seitlich mit einer Taschenlampe angeleuchtet.

Die Spiegelung entstand ebenfalls in der Kamera beim Joghurtbecher Trick 😉 Model: Lumenti

Lametta vor dem Objektiv. Model: Sally

4. Blitzen mit Farbfolien

Ich blitze mittlerweile unglaublich gerne mit Farbfolien. Dafür braucht ihr nicht viel – es reicht auch ein Blitz, noch cooler ist es natürlich mit 2 Blitzen oder mehr.
Die Farbfolien habe ich mir hier besorgt -> Hier bestellen.
Diese stecke ich an die Blitze und positioniere nun die Blitze so, wie es mir am besten gefällt. Es sind euch keine Grenzen gesetzt – probiert es einfach mal aus und schaut welche Farben euch gefallen oder wie ihr die Blitze am liebsten positioniert.

Zwei Farbfolien, Links orange, rechts Cyan Model: Artcore Cosplay

Cyberpunk Composing Model: Artcore Cosplay

5. Nebelmaschine

Nebel erzeugt eine schöne mystische Wirkung auf Fotos. Platziert die Nebelmaschine am besten so, dass das Model seitlich Nebel abkriegt. Model: Bella Bass

Nebelmaschinen gibt es mittlerweile auch für sehr wenig Geld und gerade die Arbeit mit Nebel macht unglaublich viel Spaß. Meine Nebelmaschine habe ich hier geholt -> Nebelmaschine.
Achtet darauf, dass ihr ausreichend lüftet und eine Nebel-Flüssigkeit holt, die auch für Indoor geeignet ist.
Kleiner Tipp am Rand: Macht euren Feuermelder während des Shootings aus, sonst habt ihr innerhalb weniger Sekunden den Schock eures Lebens ;D

6. Levitation

Levitations Foto. Wenn das Model sich nicht in der Pose halten kann, dann stützt es an der Schulter oder Beinen ab. Holt euch auf jeden Fall Assistenten dazu, gerade bei Levitations Fotos schadet es nicht mehrere helfende Hände dabei zu haben. Model: Bella Bass

Nicht wirklich ein „in Kamera“ Trick, aber auch bei Levitations Fotos kann man sich viel Arbeit ersparen, indem man schon beim Shooting einige Tipps beachtet.
Wenn euer Model zB schweben soll, dann schnappt euch einen Hocker oder ähnliches und positioniert euer Model darauf.
Da euer Model fallen oder nach oben fliegen wird, solltet ihr auch zB auf den Fall des Kleides und der Haare achten.
Wenn ihr einen Assistenten beim Shooting dabei habt, dann leitet diesen an und lasst die Haare oder den Stoff halten oder werfen, damit die Bewegung zum fertigen Foto passt.

7. Vaseline und Frischhaltefolie Folie für einen verträumten Vintage-Look

Wieder einfacher ist dieser Trick: schnappt euch etwas Frischhaltefolie Folie, schmiert etwas Vaseline auf die Folie und legt diese auf das Objektiv. Damit ihr fokussieren könnt, solltet ihr mittig die Folie etwas aufreißen.

Frischhalte-Folie mit Vaseline an den Rändern

Durch die Gel-artige Konsistenz wird das Licht viel weicher gebrochen, es entsteht ein schöner verträumter Vintage-Look. Ihr könnt anstatt Frischhalte-Folie auch eine Objektivfilter/Sonnefilter nehmen und diesen mit der Vaseline bestreichen.

Die weichen Fotoränder entstanden durch die Vaseline. Dadurch könnt ihr einen schönen verträumten Look kreieren. Model: Eli von Elvasyster

Das waren einige meiner liebsten Foto-Tricks, die ich häufig bei meinen Fotos anwende.

Natürlich gibt es unzählig viele andere Tricks, denn in der Fotografie gilt wie immer: Probiert euch aus, seid kreativ!

Schnappt euch bei Abend-Aufnahmen euer Handy und schaltet die Taschenlampe an, mit der ihr euer Gesicht ausleuchtet. Oder legt euer Model unter eine Glasscheibe. Die Glasscheibe sprüht ihr mit Wasser an – so könnt ihr schöne „durch das Fenster“ fotografierte Aufnahmen mit Regen erzeugen, selbst wenn  draußen strahlender Sonnenschein herrscht.
Ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten und manchmal muss man einfach eine spontane Eingebung ausprobieren 🙂

Was ist euer Lieblingstrick? Habt ihr auch schon mal spontan bei einem Shooting eine richtig coole Idee gehabt? Teilt es mir gerne in den Kommentaren mit.